Als Raimond Lüppken schliesslich seine Erste-Hilfe-Tasche für Kriegsreporter auspackte und sehr detailliert demonstrierte, wie man ein zerfetztes Bein abbindet, wurde das Grauen des Krieges für einen Moment wahrscheinlich spürbarer als in jedem Anti-Kriegsfilm. Und als Susanne Brunner in der ihr eigenen Eindringlichkeit darlegte, dass der Krieg auf Entmenschlichung basiere, und dass es in der Kriegsberichterstattung deshalb darum gehe, den Menschen wieder ein Gesicht zu geben, da wurde spürbar, dass wir Krieg nie zum Anlass nehmen sollten, irgendwelchen Meinungssport zu betreiben, sondern dass es darum geht, das Leid der Menschen – auf beiden Seiten der Front – an uns heranzulassen.